Der März ist der perfekte Monat, um sich nach der Winterpause wieder aufs Fahrrad zu schwingen. Sofern man überhaupt eine Winterpause macht. Denn gerade in den schwedischen Städten Malmö und Göteborg sieht man immer mehr Leute, die auch in der dunklen Jahreszeit Fahrrad fahren. Meine Frau ist ein richtiger Fahrradfan. Sie legt ihren elf Kilometer langen Arbeitsweg das ganze Jahr über - auch im Winter - auf dem Fahrrad zurück. Außer es schneit richtig stark.
In der Zeitung Göteborgsposten wurden die winterlichen Fahrradfahrer kürzlich als die „Härtesten unter den Harten“ bezeichnet. Auch wenn es mir egal ist, was die Zeitung meint, ein bisschen stolz auf meine Frau bin ich schon. Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, ist etwas Tolles, und der März ist der perfekte Monat, um damit anzufangen. Am frühen Morgen ist es zwar immer noch ziemlich kühl, aber mit der richtigen Kleidung ist das kein Problem. Handschuhe sind allerdings sehr zu empfehlen! Die Fahrradwege sind meistens schneefrei, trotzdem sollte man gerade morgens, wenn die Straßen und Wege glatt sind, besonders aufpassen. Die Straßenkehrmaschinen haben den über den Winter verteilten Kies im März noch nicht komplett entfernt, daher sollte man auch darauf achten (und natürlich einen Helm tragen).
Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, der spart Zeit, da man so das tägliche Training bereits absolviert hat, wenn man wieder zuhause ankommt. Das Fahrradfahren wirkt sich also auch nach der Zeit auf dem Fahrrad positiv aus. Vor ein paar Jahren ging ich regelmäßig ins Fitnessstudio. Aber das fühlte sich so unnatürlich an. Die Musik, die dort lief, machte die Sache auch nicht besser. Diese erinnerte mich an Kleidergeschäfte in Einkaufszentren, die man auch als „Einkaufszentrumsdiscos“ bezeichnen könnte. Die miese Musik und die Tatsache, dass ich mit meinem Sportoutfit nicht richtig zu den anderen Trainierenden passte, ließ mich damals glauben, dass Sport nichts für mich ist.
Sich im März aufs Fahrrad zu schwingen, ist aber etwas ganz anderes. Ohne aufgezwungene Musik und ohne den Druck, mich mit anderen messen zu müssen, fliege ich auf meinem Fahrrad regelrecht durch die Straßen und sauge alle Eindrücke auf. Manchmal denke ich, dass es auch mein Fahrrad im März kaum erwarten kann, endlich wieder auf die Straße zu kommen.