Die kreative Revolution

 

VOLKSWAGEN-KÄFER als LEBKUCHEN

Das Automodell, das trotz aller Schwierigkeiten so beliebt wurde, dass es sogar als Ausstechform erhältlich ist!

 

 

Manchmal habe ich von Werbung einfach nur die Nase voll. Vor allem kann ich es nicht leiden, wenn Filme, die als Gesamterlebnis konzipiert sind, von zahlreichen Werbepausen unterbrochen und zerstückelt werden. Ständige Werbeunterbrechungen, die mit zunehmender Sendezeit noch dazu immer länger zu werden scheinen, sind den Filmemachern gegenüber, die mit ihren Werken nicht zuletzt auch einen künstlerischen Anspruch verfolgen, durchaus als Affront zu bezeichnen.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass es auch gute Werbung gibt. Für Werbung, die ihr Werbeanliegen auf kreative Weise und mit einer feinsinnigen Finesse übermittelt, habe ich eine gewisse Bewunderung übrig. Es ist die Kreativität, die ich bewundere. Die Fähigkeit der Menschen, unterschiedliche Faktoren erfindungsreich zu einer neuen unerwarteten Botschaft zu kombinieren.

Als alter Werbefachmann habe ich zu Werbung durchaus ein ambivalentes Verhältnis. Außerdem zeichnet mich ein etwas ungewöhnliches Interesse an der geschichtlichen Entwicklung von Werbung aus. Vor allem die so genannte „kreative Revolution“ hat es mir angetan, d.h. die Zeit, als die verhaltenswissenschaftlich gesteuerte Werbung der 50er-Jahre von Werbemaßnahmen abgelöst wurde, die weniger den Verkauf als die humoristische Wirkung in den Mittelpunkt ihrer Werbebotschaften rückten (natürlich stiegen die Verkaufszahlen ebenfalls an, wenn die Botschaften treffend formuliert und die angepriesenen Produkte/Dienste qualitativ hochwertig waren).

Dieser Wechsel wurde in den Großagenturen auf der Madison Avenue in New York eingeleitet und zu den bekanntesten Namen der kreativen Revolution zählt der Copywriter Bill Bernbach. Als er und seine Mitarbeiter in den 60er-Jahren von Volkswagen den Auftrag erhielten, die Käfer-Kampagne zu gestalten, war dies nicht nur eine Herausforderung, sondern eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Das Auto galt als hässlich. Außerdem war es klein, eine Eigenschaft, die damals in den USA als negativ bewertet wurde. Und nicht zuletzt wurde das Auto in einem Land produziert, dessen Rolle im Zweiten Weltkrieg, der gerade einmal 15 Jahre zurücklag, eine bedeutende kommerzielle Belastung darstellte.

Die Anzeigen und Werbespots, die entwickelt wurden, waren bahnbrechend und sorgten für Furore. Noch heute gelten sie als wegweisend, und man spricht mit Bewunderung davon, wie die vermeintlichen Schwächen des Käfers in dessen Vorzüge verkehrt wurden. Das Ergebnis war grandios. Der Käfer wurde ein totaler Erfolg und entwickelte sich in den USA zum Verkaufsschlager.

Auf youtube findet man einige der alten Werbespots, zu meinen Favoriten gehört dieser legendäre 

Die eiförmige Form der mobilen Ikone ist heute ein absoluter Klassiker. Sie ist so beliebt, dass es sie sogar als Plätzchen und Ausstechform gibt!
http://ausstecher.de/de/fahrzeuge-werkzeuge/auto-gro-10-cm/

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